Mit der Ernennung von Dr. Karsten Wildberger zum ersten Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung setzt die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz ein deutliches Zeichen für den digitalen Aufbruch Deutschlands. Der promovierte Physiker und erfahrene Manager übernimmt die Leitung des neu geschaffenen Ministeriums, das am 6. Mai 2025 gegründet wurde. Wildbergers Wechsel von der Wirtschaft in die Politik wird als mutiger Schritt gewertet, der frischen Wind in die Digitalisierung der Bundesrepublik bringen soll.
Akademischer Werdegang und berufliche Stationen
Dr. Karsten Wildberger wurde am 5. September 1969 in Gießen geboren. Er studierte Physik an der Technischen Universität München und der RWTH Aachen, wo er 1997 mit einer Promotion im Bereich Festkörperphysik und Computational Physics abschloss. Im Jahr 2000 erwarb er zusätzlich einen MBA an der renommierten INSEAD Business School.
Seine berufliche Laufbahn begann Wildberger bei der Boston Consulting Group, wo er von 1998 bis 2003 als Unternehmensberater tätig war. Anschließend übernahm er internationale Führungspositionen bei T-Mobile, Vodafone und dem australischen Telekommunikationsunternehmen Telstra. Bei Telstra verantwortete er als Vorstand unter anderem die digitale Transformation des Unternehmens.
Von 2016 bis 2021 war Wildberger Mitglied des Vorstands der E.ON SE, wo er für Vertrieb, Marketing, Kundenlösungen, digitale Transformation und IT zuständig war. In dieser Rolle betreute er den Absatz von Strom und Gas an über 50 Millionen Kunden und entwickelte digitale Geschäftsmodelle.
Seit dem 1. August 2021 war er Vorstandsvorsitzender der Ceconomy AG sowie Geschäftsführer der Media-Saturn-Holding GmbH. In dieser Funktion war er für rund 1.000 Filialen von Media Markt und Saturn europaweit verantwortlich und trieb die Omnichannel-Strategie des Unternehmens voran.
Politischer Einstieg und CDU-Mitgliedschaft
Obwohl Wildberger vor seiner Ernennung zum Minister kein öffentliches Amt innehatte, war er der CDU bereits verbunden. Er war Vorsitzender der Bundesfachkommission Energiepolitik und stellvertretender ehrenamtlicher Vorsitzender des Wirtschaftsrats der CDU. Am 5. Mai 2025 gab er seine unternehmerische Tätigkeit auf, um das Amt des Bundesministers für Digitales und Staatsmodernisierung im Kabinett Merz zu übernehmen. Kurz darauf, am 9. Mai 2025, wurde bekannt, dass er der CDU beigetreten ist.
Das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung
Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) wurde am 6. Mai 2025 durch den Organisationserlass des Bundeskanzlers gegründet. Es ist das jüngste deutsche Ministerium auf Bundesebene und hat seinen Hauptsitz in der Englischen Straße 30 in Berlin-Charlottenburg. Das BMDS übernimmt Aufgaben, die zuvor auf mehrere Ministerien verteilt waren, und bündelt diese, um die Digitalisierung und Modernisierung der Bundesverwaltung effizient voranzutreiben.
Zu den Hauptaufgaben des BMDS gehören:
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Entwicklung eines interoperablen und europakompatiblen “Germany Stack”
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Förderung von Automatisierung und künstlicher Intelligenz in der Verwaltung
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Ausbau der Breitband- und Glasfaserinfrastruktur
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Koordination der Cybersicherheit und IT-Systeme der Bundesverwaltung
Das Ministerium hat zudem ein Vetorecht bei wesentlichen IT-Ausgaben der Bundesverwaltung, ausgenommen sind Bereiche wie Verteidigung, Sicherheit und Steuerverwaltung.
Vision und Ziele von Minister Wildberger
Minister Wildberger hat sich zum Ziel gesetzt, Deutschland zu einem führenden digitalen Standort in Europa zu machen. Er betont die Notwendigkeit, Datenschutz und KI-Regulierung so zu gestalten, dass sie Innovationen nicht behindern, sondern fördern. Dabei setzt er auf seine Erfahrungen aus der Wirtschaft, um pragmatische und effiziente Lösungen für die Digitalisierung der Verwaltung zu entwickeln.
Herausforderungen und Chancen
Die Digitalisierung der Bundesrepublik steht vor zahlreichen Herausforderungen, darunter die Integration verschiedener digitaler Systeme auf Bundes- und Landesebene, die Gewährleistung eines flächendeckenden Zugangs zu digitalen Dienstleistungen und die Balance zwischen technologischem Fortschritt und Datenschutz. Minister Wildberger sieht in diesen Herausforderungen jedoch auch Chancen, Deutschland zukunftsfähig zu machen und die Verwaltung bürgernäher und effizienter zu gestalten.
Persönliches Engagement und Lebensstil
Wildberger ist bekannt für seinen modernen Lebensstil. Er trägt eine Smartwatch, die ihm Gesundheitsdaten liefert, und ist sportlich sowie familienorientiert. Als intellektuell interessierter Mensch liest er gerne und fährt regelmäßig Fahrrad. Sein Wechsel von der Wirtschaft in die Politik, verbunden mit einem erheblichen Gehaltsverzicht, wird als Zeichen seines Engagements für das Gemeinwohl gewertet.
Fazit
Die Ernennung von Dr. Karsten Wildberger zum ersten Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung markiert einen bedeutenden Schritt in der digitalen Transformation Deutschlands. Mit seiner umfassenden Erfahrung in der Wirtschaft und seinem klaren Fokus auf Innovation und Effizienz bringt er ideale Voraussetzungen mit, um die Digitalisierung der Bundesverwaltung voranzutreiben. Sein Engagement und seine Vision könnten entscheidend dazu beitragen, Deutschland in eine digitale Zukunft zu führen.
FAQ
Wer ist Dr. Karsten Wildberger?
Dr. Karsten Wildberger ist ein deutscher Physiker und Manager, der am 6. Mai 2025 zum ersten Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung ernannt wurde. Zuvor war er in führenden Positionen bei Unternehmen wie E.ON SE und Ceconomy AG tätig.
Was sind die Hauptaufgaben des BMDS?
Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung ist verantwortlich für die Digitalisierung und Modernisierung der Bundesverwaltung. Dazu gehören unter anderem der Ausbau der digitalen Infrastruktur, die Förderung von KI und Automatisierung sowie die Koordination der Cybersicherheit.
Warum wurde das BMDS gegründet?
Das BMDS wurde gegründet, um die zuvor auf mehrere Ministerien verteilten Aufgaben im Bereich Digitalisierung zu bündeln und effizienter zu gestalten. Es soll die digitale Transformation der Bundesrepublik vorantreiben und die Verwaltung modernisieren.
Welche Vision verfolgt Minister Wildberger?
Minister Wildberger strebt an, Deutschland zu einem führenden digitalen Standort in Europa zu machen. Er setzt auf Innovation, Effizienz und eine bürgernahe Verwaltung, die durch den Einsatz moderner Technologien verbessert werden soll.
Welche Herausforderungen sieht das BMDS?
Zu den Herausforderungen zählen die Integration verschiedener digitaler Systeme, die Sicherstellung eines flächendeckenden Zugangs zu digitalen Dienstleistungen und die Balance zwischen technologischem Fortschritt und Datenschutz.